>zurück<

Heidschnuckenweg I

hschnuckenweg.jpg     Platte Füße und Pfoten

 

Unsere Sommerwanderung begann am 07. August 2017 und sommerlich war auch eigentlich fast nur die Bezeichnung der Jahreszeit. Wir sahen dennoch unser tägliches Glück darin, zumindest bei frühlingshaft trockenem Wetter unsere Route verfolgen zu können.

 

Unser Ziel war es, quasi fast ab unserer Haustür zu Fuß dem Heidschnuckenwanderweg bis nach Celle zu folgen, und von dort wieder zurück mit der Bahn nach Hause zu finden.

Das ganze Abenteuer über sollte uns, meinem Mann Rainer und mich, unsere Paula, die beste Beaglehündin auf dieser Welt und zum Zeitpunkt der Wanderung gerade einmal 1 Jahr und 3 Monate alt, natürlich begleiten und wir hofften, dass die Etappen von im Durchschnitt ca 18 km pro Tag, sie nicht überforderten (okay, wir hofften Gleiches auch für uns). Da Paula jedoch recht gut konditioniert ist, waren wir diesbezüglich sehr zuversichtlich, und was uns anbelangte im Grunde auch.

 

heide-4.jpg 

Die erste große Herausforderung war bereits das Packen der Rucksäcke. Hatte ich bereits bei unserer ersten Wanderung durch die Pfalz vor ein paar Jahren gelernt, dass ein Fön und ein Zweitpaar Schuhe für den Abend, auf einer Wanderung wenig Sinn, dafür aber umso mehr Gewicht und meinem Rücken wenig Freude machten, sah ich mich nun der Aufgabe gegenüber, so wenig wie möglich für mich, aber so viel wie nötig für den Hund einzupacken. Also war auch Paula genötigt, Ihre Ansprüche runterzuschrauben, oder sie hätte selber tragen müssen (es gibt tatsächlich Rucksäcke für Hunde! Aber mal ehrlich, wir wollten Paula nun nicht auch noch ihr eigenes Futter über 18 km am Tag schleppen lassen. Schließlich blieb ihr ja auch nichts anderes übrig, als mit uns auf Wanderschaft zu gehen). Es wurden also Einzelportionen Futter abgepackt. Als Spielzeug musste ein geknotetes Geschirrhandtuch herhalten, ferner folgten eine Kuschelmatte als Schlafplatz und ein Hundehandtuch, Erste-Hilfe-Paket für Tier und Mensch, Wasserflasche -auch für Tier und Mensch, aber getrennt ;-), sowie ein paar Leckerchen für Tier und Mensch – ja, auch wieder getrennt. hei.jpg Und zum Schluss noch so der nötigste Menschenkram. Immerhin kam mein Rucksack somit auf ca 12 Kilo, Rainers auf fast 20. Das musste reichen.

 

Da wir in der Nordheide seit 2 Jahren wohnen, kam uns seinerzeit die Idee, die Umgebung einmal zu Fuß zu erforschen. So der Grundgedanke. Rainer hatte in seiner sehr gründlichen Vorbereitung den Heischnuckenwanderweg in 7 Etappen aufgeteilt.

 

Los ging es  etwas unspektakulär aber praktisch mit dem Auto 9 km nach Tostedt. Dies hatte den Grund, dass wir vom Zielort Celle dann direkt mit der Bahn wieder hierher zurück gelangten. Vom Bahnhof Tostedt aus fuhr uns der Heideshuttle (eine in den Sommermonaten für Wanderer und Touristen kostenfreie Busverbindung quer durch die Lüneburger Heide – unbedingt empfehlenswert!) wenige weitere Kilometer nach Wesel. Unser Startpunkt.

Es war wohlig warm, so 18-20 ° C und wolkig/sonnig als wir zunächst mit einigen anderen Wanderern Richtung Wilseder Berg starteten. hei-14.jpg  Das mäßige Sommerwetter hatte für uns den Vorteil, dass die recht gut besuchte Heide doch recht leer erschien. Wenige Wanderer waren unterwegs – wer die Stille mag,  sollte daher unbedingt nicht am Wochenende die Gegend bereisen, da dann hier bei gutem Wetter die Touristenbusse in Scharen anreisen. Überall werden übrigens auch Kutschfahrten angeboten, in diesem Jahr leider kein gutes Geschäft, da eben viele Touristen fern blieben. Aber für uns war das toll, die Weite und Stille in der Natur fast allein genießen zu können. Ab und zu hörten wir ein paar Wildschweine in der Ferne grunzen – was uns dem Erlebnis Natur nur näher brachte. Gesehen haben wir leider, oder Gott sei Dank, keines.

hei-8.jpg 

Zu Fuß erreichten wir schnell den Wilseder Berg, der höchste Aussichtspunkt Norddeutschlands. heide-5.jpg Der Fernblick über die Wald- und  Heideflächen ist sehr beeindruckend und schön. Ich war leider noch nie in der Toskana aber so ähnlich stelle ich sie mir vor. Diese weite Heidelandschaft, teilweise unterbrochen durch zypressenähnlich anmutenden Wacholder – einfach herrlich! Die Heide fing gerade zart lila an zu blühen hei-21.jpg  und etliche Bienen fingen mit ihrer Heidehonigproduktion an. hei-16.jpg

 

Übrigens, Hunde sind innerhalb der Heideflächen an der Leine zu führen – mehrfach wird darauf deutlich  hingewiesen und das aus gutem Grund, wie sich später noch zeigen sollte. Ich hatte vor Beginn unserer Wanderung Zweifel, wie ich Paula ohne Anstrengung die meiste Zeit an der Leine führen sollte. Schließlich fände auch sie die neue Landschaft vor allem mit all ihren neuen Gerüchen sehr reizvoll und würde sicher ziehen und zerren. Ich entschied mich dann dafür die 2m Leine einfach an meinem Gürtel zu befestigen. Und siehe da, nach kurzer Gewöhnung und wahrscheinlich auch der Erkenntnis, dass der Spaziergang etwas länger ausfällt als sonst, trottete Paula brav neben uns bei meist lockerer Leine und ich hatte die Hände frei.

 

Es folgte auf unserem Weg zur ersten Unterkunft in Niederhaverbek ein kleines Waldgebiet.  Hier konnte Paula auch frei laufen und sie war auch so gut ausgelastet, dass sie Hasen- und Rehspuren links neben sich lies und somit stets in unserer Nähe blieb. „ Prima“ dachten wir, „eigentlich schade, dass das nicht in der Heidelandschaft erlaubt ist“, dachten wir  - noch.

 hei-10.jpg

 

Mitten im Wald dann die kleine Pension zu finden war gar nicht so einfach, fast liefen wir daran vorbei. heide-7.jpg Das Landhaus Eickhof in Niederhaverbek  liegt sehr idyllisch, fast verwunschen auf einer kleinen Anhöhe mitten im Wald. Wir hatten ein zauberhaftes Zimmer, teilweise scheinbar mit originärer 50iger-Jahre - Ausstattung, leider roch es jedoch etwas feucht. Aber für eine Nacht überwiegte der optische Zauber und es war freundlich und sauber.

 

Die von uns im Vorwege gebuchten Unterkünfte hatte Rainer sorgfältig entsprechend unserer Etappenziele heide-23.jpg  ausgesucht, und unsere Auswahl war ein wenig beschränkt. Zum einen musste ein Hund willkommen sein, und zum anderen hatten wir auch einen begrenzten Budgetrahmen. Im Schnitt haben wir für jede Unterkunft ca. 80 € meist für Übernachtung mit Frühstück ausgegeben. Da kann man nun wirklich nicht meckern und wir waren fast überall sehr zufrieden. Nur eine Etappe kann man gern „Umwandern“, dazu auch später noch mehr.

 

Denn nach einem wirklich hervorragenden Essen und erholsamen Schlaf für uns drei ging am nächsten Tag bei erneut trockenem Wetter die Reise weiter, stets dem „H“ für „Heidschnuckenwanderweg“ folgend – nach Bispingen.

 

Fortsetzung folgt!

 


Einen Kommentar schreiben